Argumente gegen Studiengebühren


Es bleibt nicht bei 500 Euro

An verschiedenen Stellen wurde mit der Zumutbarkeit von 500 Euro argumentiert - zugleich jedoch sind schon Erhöhungen ohne bekannten Verlauf und verschiedene Gebühren pro Studiengang in Planung.

Als 1989 in Australien Studiengebühren eingeführt wurden, lagen sie bei 250 Aus $ pro Semester. Inzwischen liegen sie zwischen 3.600 und 6.000 Aus $

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Studiengebühren bleiben nicht in den Hochschulen!

Es gibt kein Studiengebühren-Land auf dieser Erde, in dem das Aufkommen tatsächlich ungeschmälert in den Hochschulen verbleibt. In der Realität werden die Studiengebühren über kurz oder lang mit einer Kürzung der Staatszuschüsse verrechnet. Studiengebühren zu Verbesserung der Lehre werden erst glaubwürdig, wenn gleichzeitig die Mittel vom Land langfristig auf gleichem Niveau verbleiben, bzw. vorher auf ein hinnehmbares Niveau angehoben werden. Auf eine solche verbindliche Garantie aber wird sich keinE FinanzministerIn einlassen. Die Erfahrungen mit den Langzeitstudiengebühren belegen dies. Einerseits wurde öffentlich versprochen, die Gebühren kämen voll den Hochschulen zugute, andererseits mussten diese allein über Globale Minderausgaben die dreifache Summe bluten.

Die Zusicherung der Gebührenerlöse an die Hochschulen ist für die Studiengebührenbefürworter aus strategischen Gründen unvermeidlich. Denn nur mit der Aussicht auf hohe zusätzliche Finanzbeiträge lässt sich die verbreitete prinzipielle Studiengebühren-Kritik an den Hochschulen eindämmen. Verwaltungskosten und Aufbau einer Kontrollbürokratie sind das wahre Gesicht, derjenigen, die immerfort für Vereinfachung des Steuerrechts und Absenkung der Steuerquote plädieren, gleichzeitig aber ungeniert über immer neue Gebühren und Abgabenmodelle die soziale Schere in der Bevölkerung weiter auseinander gehen lassen und Partizipation nur denjenigen zugestehen, die es sich leisten können.

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Es gibt keine leeren Kassen

Das Argument der leeren Kassen ist schlichtweg gelogen. Und wenn sich die Rüstungsindustrie den Airbus A400M mit acht Milliarden Euro Steuergeldern finanzieren lässt, kann niemand mehr behaupten es gäbe hierzulande kein Geld. Das große Teile des Geldes in privater Hand liegen, ist Schuld der PolitikerInnen die rücksichtslos die Privatisierung vorantreiben und Volksvermögen an Private verschleudern.

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Studiengebühren verlängern die Studienzeit

Statt die Möglichkeit eines zügigen und umfassend qualifizierenden Studiums zu eröffnen, führen Studiengebühren eher zum genauen Gegenteil. Durch den steigenden finanziellen Druck sind viele Studierende auf zusätzliche Nebenjobs angewiesen. Diese Zeit fehlt schließlich im Studium, was wiederum zusätzliche finanzielle Belastungen durch längere Studienzeiten und entsprechende Gebühren mit sich bringt.

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Studiengebühren führen zu keiner Verbesserung der Lehre

So oft es auch versprochen wurde: Es gibt keine Verbesserungen in der Lehre durch die Einführung der Studiengebühren. Vielmehr verliert die Lehre durch Sparmaßnahmen seit Jahren an Qualität.

Für ProfessorInnenstellen, feste MitarbeiterInnen und sinnvolle Baumaßnahmen werden die Gebühren auch nicht ausgegeben. Die hauptsächlichen Verbesserungen sind die Verlängerung der Öffnungszeiten der Bibliothek im Theodor-Lessing-Haus um 2 Stunden und die kostenfreie Ausgabe von Skripten. Skripte, die für gewöhnlich nicht mehr als 15 Euro im Semester kosten, für 500 Euro zu verkaufen ist ganz schön dreist.

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Studiengebühren dienen der sozialen Selektion

Durch die Einführung von Studiengebühren wird der Gang zur Hochschule besonders für SchülerInnen aus sozial schwachen Familien immer schwieriger und ein sozialer Aufstieg somit beinahe unmöglich. Bildung soll somit - wieder - zu einem Luxusgut der Reichen werden. Das ist in keiner Weise zu rechtfertigen. Jeder Mensch hat ein Recht auf Bildung.

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Studiengebühren machen Bildung zur Ware

Durch die Studiengebühren wird eine tiefgehende und allumfassende Bildung immer teurer, da jedes weitere Semester wieder 500 Euro verschlingt, und ein Blick über den Tellerrand des eigenen Fachbereiches so schnell zu Verschuldung führen kann.

Ein weiterführendes Interesse an einem nicht erforderlichen Thema kostet nicht mehr nur Zeit, sondern nun auch viel Geld, wodurch der Druck größer wird sich ausschliesslich auf das Allernötigste zu konzentrieren und möglichst schnell fertig zu werden. Bildung ist ein Menschen- und BürgerInnenrecht und keine Ware, die man einfach dem freien Markt überlassen kann.

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Studiengebühren verhindern soziales Engagement

Wenn pro Semester 500 Euro Gebühren (zuzüglich Semesterbeitrag, Parkgebühren etc.) zu zahlen sind, bedeutet das für viele Studierende die Notwendigkeit, neben dem Studium verstärkt Geld zu verdienen. Diese gestiegenen Anforderungen haben Auswirkungen auf ein mögliches ehrenamtliches Engagement der Betroffenen. Wer neben einem Vollzeitstudium noch Geld für Lebensunterhalt, Miete und Studiengebühren verdienen muss, hat für soziales Engagement in Vereinen, Verbänden, Initiativen und Parteien meist keine Zeit mehr.

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